Strande

Wissenswertes

Das ehemalige Fischerdorf Strande, auf der Halbinsel Dänischer Wohld direkt am Eingang der Kieler Förde gelegen, hat sich zu einem beliebten Ferienort am Rande der Landeshauptstadt entwickelt. Der Ort verfügt über zwei Naturstrände in unmittelbarer Nähe des kompakten Dorfkerns (dort, in der Strandstraße 12, befindet sich auch die Touristinformation) und mit dem Leuchtturm Bülk auch über eine ideal gelegene Aussichtsplattform zum Blick über die Förde und die Eckernförder Bucht. Im Binnenland befinden sich landwirtschaftlich genutzte Gebiete sowie die adeligen Güter Eckhof, Neu-Bülk und Alt-Bülk. Bis ins 19. Jahrhundert war das Gebiet hauptsächlich von diesen Gütern geprägt, deren Wurzeln bis ins 14. Jahrhundert und indirekt wohl bis in die Wikingerzeit zurückgehen. Mit dem Ausbau der Fährverbindungen von Kiel ab 1887 gewann der Ausflugstourismus an Bedeutung, wobei das Fehlen einer Straßenverbindung nach Kiel dafür sorgte, dass der Ort „ein verschlafenes Dorf fern von jeder Betriebsamkeit“ blieb. #1 1934 erhielt Strande erstmals den Status einer eigenständigen Gemeinde, 1956 den einer anerkannten Fremdenverkehrsgemeinde. Seit 1984 führt der Ort die Bezeichnung „Ostseebad“. Über die Bus- und Fährlinien des Verkehrsverbundes Region Kiel ist Strande gut an die im Süden unmittelbar angrenzende Landeshauptstadt angeschlossen.

Literarisches

Der mit Abstand bekannteste Schriftsteller, der mit Strande verbunden ist, ist Friedrich Gottlieb Klopstock. Der seinerzeit nahezu kultisch verehrte Dichter hatte in Kopenhagen den späteren Besitzer von Gut Eckhof, Friedrich Wilhelm Holck, kennengelernt, und war zwischen 1770 und 1794 häufig zu Gast auf Eckhof. Eine Eiche auf dem Gutshof trägt bis heute den Namen Klopstock-Eiche. Ebenfalls auf dem Gut befindet sich ein dem Bau des Eiderkanals (ein Vorläufer des Nord-Ostsee-Kanals) gewidmetes Denkmal, das Verse des Dichters trägt. #2

Die mit Kiel verbundenen Schriftstellerinnen Ingelene Rodewald und Gabriele Schreib leben in Strande.

In der Umgebung

Wie erwähnt, grenzt Strande unmittelbar an den Stadtteil Schilksee der Landeshauptstadt Kiel. Die Gemeinde Altenholz mit dem Gut Knoop befindet sich ebenfalls ganz in der Nähe. Nach Eckernförde sind es in Richtung Westen etwa 25 km, und nach Osten kommt man mit der Fähre schnell nach Heikendorf oder Mönkeberg.

24.3.2021 Jan Behrs

ANMERKUNGEN

1 Gemeinde Strande: Vom Fischerdorf zum Seebad. www.strande.de/historie (letzter Aufruf 24.3.2021).

2 Vgl. Eckardt Opitz: Friedrich Gottlieb Klopstock. In: Die unser Schatz und Reichtum sind. 60 Portraits aus Schleswig-Holstein. Hamburg: Christians 1990, S. 73.