Lauenburg/Elbe

WISSENSWERTES

Lauenburg gehört zum Kreis Herzogtum Lauenburg und ist die südlichste Stadt in Schleswig-Holstein. Sie liegt im Dreiländereck Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen direkt am Ufer der Elbe. „Polabenburg“ war der ursprüngliche Stadtname, welcher die im Jahr 1181/1182 von Bernhard von Askanien angelegte Burg bezeichnete. Diese wurde im Land des slawischen Stammes der Polaben, welcher die Bewohner*innen an der Elbe bezeichnet, angelegt.
In der gesamten Stadt gibt es etliche Kunstwerke im öffentlichen Raum von norddeutschen Künstler*innen aus dem 20. Jahrhundert zu bewundern. „Besondere Bedeutung kommt dabei den Werken des Bildhauers und Plastikers Karlheinz Goedtke zu. Sein für die Stadt signifikantestes Werk, das zu den Wahrzeichen Lauenburgs gezählt wird, ist die Bronzefigur Der Rufer auf dem Ruferplatz in der Elbstrasse.“ #1 In dieser Straße können darüber hinaus viele Fachwerkhäuser bestaunt werden. „Mit den vielen liebevoll sanierten Häusern ist die Altstadt von Lauenburg das größte Denkmalensemble in ganz Schleswig-Holstein.“ #2 Sehenswert ist auch die Maria-Magdalenen-Kirche, welche ein bedeutendes Baudenkmal des 13. Jahrhunderts ist. Im Herzen der Altstadt befindet sich das 1986 gegründete Künstlerhaus Lauenburg, das „eine Internationale Stipendiatenstätte für Kunst und Literatur des Landes Schleswig-Holstein“ ist. #3 Die Überreste des Lauenburger Schlosses sind auf dem Schlossberg zu finden. Darüber hinaus befindet sich in Lauenburg nahe dem Beginn des alten Stecknitz-Kanals die älteste erhaltene Kesselschleuse Deutschlands, die Palmschleuse. Die Holländer-Galerie-Mühle, das Mühlenmuseum Lauenburger Mühle, stellt das höchste Wahrzeichen der Stadt dar, von dem aus man einen gute Aussicht auf die Stadt sowie auf Niedersachsen und Mecklenburg hat.
Bereits 1260 besaß Lauenburg das Stadtrecht. Bis 1689 war Lauenburg Herzogtum, wobei das Gebiet des alten Herzogtums größtenteils dem heutigen Kreis Herzogtum Lauenburg entspricht. Die Stadt war im Mittelalter ein bedeutender Handelspunkt am Stecknitz-Kanal.
Noch heute existiert die 1635 gegründete Schifferbrüderschaft, die ursprünglich ein Zusammenschluss von in Lauenburg ansässigen Schiffsbediensteten und Schiffern darstellte. Einmal jährlich im Januar feiert die Brüderschaft das Fest der „Schipperhöge“. Lauenburg gehört seit 1995 zur Metropolregion Hamburg. 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

LITERARISCHES

Der Freiheitskämpfer, Aufklärer und Schriftsteller Christian Ludolf Wienbarg arbeitete in Lauenburg als Hauslehrer im Haus des dänischen Diplomaten Christian Günther Graf von Bernstorff.

 

IN DER UMGEBUNG

Fährt man ca. 35 km in Richtung Norden, gelangt man nach Mölln, wo die Autorin und Lehrerin Ute Pfeiffer geboren ist. Nur etwa 10 km weiter nordöstlich liegt Ratzeburg, wo Ernst Barlach einen Teil seiner Kindheit verbrachte und begraben wurde. Wenn man von Ratzeburg ca. 8 km nach Westen geht, kommt man nach Behlendorf, wo der Literaturnobelpreisträger Günter Grass die letzten 30 Jahre seines Lebens verbrachte und dort auch begraben wurde. Nordwestlich von Lauenburg, in ca. 50 km Entfernung, liegt Bargteheide, wo Siegfried Lenz, einer der bekanntesten Nachkriegsautoren, ein paar Jahre lebte.

06.12.2021 Sara Franzese