Achim Bröger
Er hat Hörspiele geschrieben, Theaterstücke und Drehbücher – aber am meisten bekannt wurde Achim Bröger durch seine einfühlsame Kinder- und Jugendliteratur, die in knapp dreißig Sprachen übersetzt worden ist. Er denke sich „phantasievolle, witzige Geschichten aus“, sagt der Autor bescheiden. #1 Aber zu Brögers Werk gehört auch ein ganzes Lexikon.
Der Autor wurde als Joachim Karl Bröger am 16. Mai 1944 in Erlangen geboren; sein Großvater war der „Arbeiterdichter“ Karl Bröger (1886–1944). #2 Der Sohn machte zunächst eine Ausbildung zum Schriftsetzer, übte nach 1970 „verschiedene Tätigkeiten in einem Schulbuchverlag in Braunschweig“ #3 aus und ist seit 1980 freier Schriftsteller. Bröger lebt mit seiner Frau „am Waldrand von Sereetz, zwischen Lübeck und der Ostsee. Die drei Kinder sind inzwischen längst erwachsen.“ #4
Bröger sieht sich als einen Erzähler. „Und er ist einer, der häufig ganz realistische Szenen aus dem Alltag von Kindern aufnimmt und sie mit ganz fantastischen Begebenheiten kombiniert.“ #5 Begonnen hat Brögers Karriere in den späten 1960er Jahren. Damals habe es „einen gewaltigen Umbruch in der Kinder- und Jugendliteratur gegeben. ‚Es wurden auf einmal Alltagsthemen – auch schwierige Themen wie Sexualität, Tod oder Gewalt behandelt. Das reizte mich.“ #6 Peter Bichsels Kindergeschichten sollten ihm wichtig werden. „Doch Bröger wollte Bichsels Stil nicht kopieren, sondern zu einem eigenen finden.“ #7 Er entschied sich für kurze und prägnante Sätze. 1968 erschien sein Debüt Raupengeschichten. „Es folgte Der Ausreden-Erfinder (1973), das als Hörspielfassung den Deutschen Schallplattenpreis erhielt. Und mit Guten Tag, lieber Wal (1974) begann eine lange und enge Zusammenarbeit mit der bekannten Zeichnerin Gisela Kalow.“ #8 Doch das war noch nicht alles. „1981 erschien Meyers Kinderlexikon, das der Schleswig-Holsteinische Autor nicht nur konzipierte, sondern für das er auch alle Texte verfasste. ‚Zunächst hatte ich gar keine rechte Lust, ein Lexikon zu machen‘, erinnert sich Bröger. ‚Doch dann kam mir die Idee, die Dinge und Begrifflichkeiten in Form kleiner Geschichten zu erzählen.‘“ #9 Neben vielen Buchprojekten hat Bröger für den Rundfunk, das Theater und das Fernsehen geschrieben, etwa für die Sendung mit der Maus und Löwenzahn. Zu seiner Arbeit gehören Lesungen und Vorträge in vielen Ländern.
„1993, nach dem Tod seiner ersten Frau, folgte Bröger seiner heutigen Frau, der Diplompsychologin Brigitte Meves, nach Schleswig-Holstein.“ #10 2020 wurde sein „Kinder-Zwinker-Krimi“ Steckst du dahinter, Kasimir? wiederveröffentlicht, im Folgejahr erschienen zahlreiche seiner Bücher auf Chinesisch.
Im Jahr 2009 wurde die Grundschule Sereetz in Achim-Bröger-Schule umbenannt. #11 Neben dem bereits genannten Deutschen Schallplattenpreis 1975 hat Bröger 1980 gemeinsam mit Gisela Kalow den Friedrich-Bödecker-Preis erhalten. 1987 wurde er für Oma und ich. Eine Kindergeschichte mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet, und 1993 hat er den Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachen erhalten.
Der Autor betreibt eine eigene Homepage.
2.5.2022 Kai U. Jürgens
ANMERKUNGEN
1 Achim Bröger: Über mich. Zit. n. http://www.achim-broeger.de.
2 Vgl. Anke Hees: Bröger, Achim. In: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert, hg. v. Konrad Feilchenfeldt, Bd. 4, Zürich/München 2003, Sp. 310–312, hier Sp. 310.
3 Ebd.
4 Bröger: Über mich, wie Anm. 1
5 Jörn Genoux: Der Geschichtenerzähler. Seine Helden heißen zum Beispiel Pizza und Nickel, sie sind zwar klein, haben Achim Bröger aber doch zu einem Großen seines Genres gemacht – zu einem der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchautoren. In: Kieler Nachrichten, 11. April 2009. Zit. n. http://www.achim-broeger.de.
6 Ebd.
7 Sönke Lundt: Schreibstube und Ort der Entspannung. In: Schleswig-Holstein am Sonntag, 3. Februar 2008. Zit. n. http://www.achim-broeger.de/shsonntag.pdf.
8 Genoux, Geschichtenerzähler, wie Anm. 5.
9 Lundt: Schreibstube, wie Anm. 7.
10 Ebd.
Veranstaltungen
Keine Veranstaltungen vorhanden
ORTE
WERKE
• Raupengeschichte. Zürich, Freiburg: Atlantis 1971.
• Der Ausreden-Erfinder. Stuttgart: Thienemann 1973.
• Guten Tag, lieber Wal. Stuttgart: Thienemann 1974.
• Doppelte Ferien sind am schönsten. Stuttgart: Thienemann 1974.
• Steckst du dahinter, Kasimir? Stuttgart: Thienemann 1975.
• Herr Munzel geht die Wand hoch und 18 andere Was-wäre-wenn-Geschichten. Neunkirchen im Odenwald: Anrich 1975.
• Das wunderbare Bettmobil. Stuttgart: Thienemann 1975.
• Kurzschluss. Stuttgart: Thienemann 1976.
• Der Saurier aus der Heinrichstraße. Frankfurt am Main: Verlag Frankfurter Kinderbücher 1976.
• Wollen wir Freunde sein? Basel: Schroedel 1977.
• Mensch, wär' das schön! Stuttgart: Thienemann 1977.
• Wie groß die Riesen sind. Recklinghausen: Bitter 1978.
• Moritzgeschichten. Stuttgart: Thienemann 1979.
• Ich war einmal. Stuttgart: Thienemann 1980.
• Meyers großes Kinderlexikon. Sachgeschichten zum Nachschlagen, Lesen und Vorlesen. Frankfurt am Main: Meyers 1981.
• Pizza und Oskar. Würzburg: Arena 1982.
• In Wirklichkeit ist alles ganz anders. Stuttgart: Thienemann 1982.
• Draußen ist es dunkel. Stuttgart: Thienemann 1982.
• Bruno und das Telefon. Stuttgart: Thienemann 1983.
• Auf Zehenspitzen und Katzenpfoten. Würzburg: Arena 1983.
• Pizza und Oskar suchen Abenteuer. Würzburg: Arena 1984.
• Hallo Bär! Salzburg: Neugebauer 1984.
• Hallo Pizza! Hallo Oskar! Würzburg: Arena 1984.
• Spätschichttage sind Spaghettitage. Würzburg: Arena 1985.
• Pizza und Oskar gehen zur Schule. Würzburg: Arena 1985.
• Mein 24. Dezember. Würzburg: Arena 1985.
• Die kleine Jule. Stuttgart: Thienemann 1985.
• Der Geburtstagsriese. Ravensburg: Maier 1985.
• Oma und ich. Zürich: Nagel und Kimche 1986.
• Ich mag dich. Stuttgart: Thienemann 1986.
• Schön, dass es dich gibt. Erzählungen. München: Schneider 1987.
• In Wirklichkeit ist alles ganz anders. Würzburg: Arena 1987.
• Geschwister ... nein danke!? Würzburg: Arena 1987.
• Der Geschichtenerfinder. Düsseldorf: Patmos-Schwann 1987.
• Miststück mit dem Glitzerzahn. Düsseldorf: Patmos 1988.
• Mein Schultütenbuch. München: Schneider 1988.
• Mama, ich hol' Papa ab. Zürich: Nagel und Kimche 1988.
• Für Mama. Würzburg: Arena 1988.
• Ein ganz merkwürdiger Tag. Düsseldorf: Patmos 1988.
• Ein Bruno kommt selten allein. Düsseldorf: Patmos 1988.
• Der rote Sessel. Stuttgart: Thienemann 1988.
• Und das ist meine Familie. Düsseldorf: Patmos 1989.
• Der Mond ist ein Hamburger. Würzburg: Arena 1989.
• Zwei Raben mit Rucksack und viele andere Geschichten. Stuttgart: Thienemann 1990.
• Moritz und die Strichmännchen. Düsseldorf: Patmos 1990.
• Moritz und der Fernsehsheriff. Düsseldorf: Patmos 1990.
• Hand in Hand. Stuttgart: Thienemann 1990.
• Schulgespenster. Stuttgart: Thienemann 1991.
• Lieber kleiner Hund. Düsseldorf: Patmos 1991.
• Heini eins bis fünf. Zürich: Nagel und Kimche 1991.
• Flockis erste Reise. Würzburg: Arena 1992.
• Nickel spielt Lehrerin. Würzburg: Arena 1993.
• So klein ... und schon verknallt? Und andere Geschichten vom Liebhaben. Würzburg: Arena 1994.
• Nickel will die Eltern tauschen. Würzburg: Arena 1994.
• Flockis Geburtstag. Würzburg: Arena 1994.
• Bist du wach, Papa? Würzburg: Arena 1994.
• Nickel auf Piratenjagd. Würzburg: Arena 1995.
• Mein erster Advent und andere neue Flocki-Geschichten. Würzburg: Arena 1995.
• Drei Neue bei den Schulgespenstern. Stuttgart: Thienemann 1995.
• Nickel im Wilden Westen. Würzburg: Arena 1996.
• Wahnsinnsgefühl. Stuttgart: Thienemann 1997.
• Nickel wird Hexe. Würzburg: Arena 1997.
• Als Weihnachten beinah verschoben wurde. Aarau: Sauerländer 1997.
• Kleiner Bär. Stuttgart: Thienemann 1998.
• Verrückt nach dir. Stuttgart: Thienemann 1999.
• Schulgeschichten. Würzburg: Edition Bücherbär 1999.
• Nickel flunkert gute Noten. Würzburg: Edition Bücherbär 1999.
• Nickel ist die Beste! Würzburg: Edition Bücherbär 2000.
• Unzertrennlich dicke Freunde. Würzburg: Arena 2001.
• Flammen im Kopf. Stuttgart: Thienemann 2002.
• Moritz entdeckt einen Stern und andere Vorlesegeschichten mit Moritz. Würzburg: Arena 2003.
• Mein Vorlesebuch. Stuttgart: Thienemann 2004.
• Bleib bei uns, lieber Weihnachtsmann! Stuttgart: Thienemann 2006.
• Nickel und die wunderbare Geheimtür. Würzburg: Arena 2008.
• Mein wunderbarer Weihnachtselch. Würzburg: Arena 2009.
• Die schönsten Bibelgeschichten. München: cbj 2010.
• Wunschbriefe an den Weihnachtsmann. Lahr: Kaufmann 2011.
• Vier Fälle für die Power-Maus. Würzburg: Arena 2013.